Aikido ist eine japanische Kampfkunst, deren Wesen in der Gewaltlosigkeit liegt. Es wird nicht Kraft gegen Kraft oder Gewalt gegen Gewalt gesetzt – das Ziel ist ein harmonisches Miteinander.
Im Aikido gibt es keinen Wettkampf. Die Übenden sehen sich nicht als Gegner, sondern trainieren gemeinsam als Partner. Ein Ziel der Übungen ist es, das Gefühl für den Partner und dessen Kraft zu entwickeln. Das Miteinander steht im Vordergrund, nicht das Gegeneinander. Es gibt keinen Gedanken an Sieg oder Niederlage.
Dies macht Aikido zu einem idealen Sport für Frauen und Männer jeden Alters. Die Übenden trainieren so, wie es ihren körperlichen Fähigkeiten entspricht. Bei Kindern und Jugendlichen fördert Aikido Bewegungskoordination, körperliche Kondition und Konzentrationsfähigkeit.
Die Übungsstunde beginnt mit Lockerungs-, Dehn-, Atem- und Konzentrationsübungen. Hinzu kommen Abroll- und Fallübungen. Der Körper wird weich, beweglich und gleichzeitig gekräftigt.
Fast alle Bewegungen sind kreis- oder spiralförmig. Ein „Angriff“ wird nicht mit Schlägen oder Tritten abgewehrt, sondern aufgenommen und mit Hebel- und Wurftechniken effektiv umgelenkt. Die Kraft des „Angreifers“ wird unwirksam. Festgelegte Angriffsformen und Bewegungsfolgen werden mit dem Partner in wechselnden Rollen trainiert. Nichts ist statisch, alles ist fließend und harmonisch.
Harmonie ist denn auch ein Schlüsselwort des Aikido. Für Harmonie steht die japanische Silbe „AI“. Das stetige Üben der Bewegungen, das Miteinander des Trainings hilft, die jedem Menschen innewohnenden natürlichen Energien, japanisch „KI“, zu entfalten und zu einer Harmonisierung aller körperlichen und geistigen Kräfte mit der Natur zu gelangen.
Das geschieht natürlich nicht von heute auf morgen. Es ist ein Entwicklungsprozess, ein Weg, japanisch „DO“. So verstanden, ist Aikido neben der körperlichen Fitness eine Geisteshaltung; ein fortschreitendes Bemühen, das Gefühl für den natürlichen Fluss der Kräfte im eigenen Leben zu entwickeln.
Aikido in seiner heutigen Form wurde von Morihei Ueshiba (1883 – 1969) in den dreißiger und vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelt.